Montag, 20. Juli 2009

Stachelchens Abenteuer

Es war einmal eine Igelfamilie. Da waren Vater und Mutter Igel und die drei Igelkinder. Sie lebten in einem großen Wald. Dort gefiel es den Igelkindern sehr, denn man konnte herrlich Verstecken spielen und Vater und Mutter brauchten sich keine Sorgen machen, denn all die Tiere im Wald waren wie eine große Familie.

Eines Tages, es war ein schöner Tag, spielten die drei Igelkinder wieder einmal verstecken. Am fröhlichsten war wie immer das jüngste Igelkind, genannt Stachelchen.Ihr werdet mich nie finden, prahlte es, denn ich habe ein Super-Super Versteck.Die anderen beiden lachten es aus und riefen: Gib nicht so an, wir werden dich schon finden. Das Spiel begann.Schnell lief Stachelchen los. Am Vortag hatte es beim Spielen ein unscheinbares Erdloch gesehen, dort wollte es sich verstecken. Tiefer und tiefer lief es in den Wald hinein, doch das Erdloch war nicht auffindbar.

Mittlerweile war es schon dunkel. Stachelchen beschloss zurückzukehren, die Geschwister würden sich bestimmt schon Sorgen machen.Doch da merkte es, dass es sich verlaufen hatte. Immer ging es im Kreis herum. Bitterlich fing Stachelchen zu weinen an, der Hunger plagte es und müde war es auch. Was hätte es dafür gegeben, in seinem weichen Bettchen zu liegen, sich von Mutter noch mal knuddeln zu lassen. Noch mal vom Vater einen dicken Gute-Nacht-Kuss zu bekommen...

Niedergeschlagen blieb es stehen und wusste nicht mehr weiter. Die Geschwister dachten indes zuerst ihr pfiffiges Geschwisterchen wolle sich wieder einen Streich erlauben. Schon zu oft war das passiert. Nach einer Weile bekamen sie es jedoch mit der Angst zu tun. Sie liefen nach Hause und gaben den Eltern Bescheid. Alle machten sich auf die Suche. Aber Stachelchen blieb unauffindbar.

Stachelchen irrt immer noch im Wald umher, bis es glaubte es müsse tot umfallen. Endlich sah es in der Ferne ein Licht. Das kleine Igelchen ging zaghaft auf das Licht zu und kam an einen großen Bauernhof. Dort wollte es sich in der Scheune ausruhen. Aber was das für schreckliche Geräusche in der Scheune? Stachelchen fasste sich ein Herz und betrat die dunkle Scheune. Aber was waren das all für riesengroße Tiere? Zitternd lief es schnell in eine Ecke, doch da flog ihm irgendetwas entgegen, das sehr merkwürdige Laute von sich gab...

Nun war Stachelchen völlig mit den Nerven fertig. Ihn liefen die Tränen in Strömen über die Bäckchen. Es konnte sich gar nicht mehr beruhigen, bis ihn etwas anschubste. Ängstlich drehte Stachelchen sich um, bestimmt war dort ein weiteres Monster. Doch es war niemand anders als ... EIN IGEL. Na, na warum weinst du denn so? erkundigte er sich teilnahmevoll. Schluchzend klagte Stachelchen sein Leid. Der andere Igel fing schallend an zu lachen. Schließlich sprach er: Mein Freund, sehe ich aus wie der Teufel? Ich bin der Rudi, Und in der Hölle bist du auch nicht gelandet.

Erstaunt sagte Stachelchen: Ja, aber diese großen Untiere, die kenn ich nicht, im Wald gibt es die nicht. Lächelnd antwortete Rudi: Gut, ich werde dir alle vorstellen, damit du siehst, dass es keine Untiere sind. Mit diesen Worten zog er Stachelchen mit sich. Also, das ist die Kuh. Sie gibt den Menschen Milch. Das hier sind die Schweine, die dem Menschen Fleisch geben. Das ist ein Pferd. Es ist ein sehr fleißiges Tier, im Sommer zieht es den Karren des Bauern. Du siehst, all die Tiere sind harmlos und wichtig für den Menschen. Schließlich lachte auch Stachelchen über seine Ängste, streichelte sogar die Tiere.

Doch plötzlich wurde es wieder traurig und es sagte: Ich möchte nach Hause, meine Familie macht sich bestimmt schon große Sorgen. Doch auch da wusste Rudi Rat: Ich bringe Dich zu Deiner Familie. Sie machten sich auf den Weg. Bald schon waren sie an der Igelhütte. Die Freude der Familie war groß, als sie Stachelchen gesund wieder hatten.

Seitdem hat Stachelchen vom Versteckspiel die Nase voll. Sonntags aber besucht es immer Rudi auf dem Bauernhof, denn Angst hatte es jetzt keine mehr.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen